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Vineland

Vineland

von Thomas Pynchon 1995 480 Seiten
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Plot Summary

Zoyds Sprung ins Chaos

Zoyd kämpft mit System und Alltag

Zoyd Wheeler, ein liebenswerter, aber gescheiterter Hippie, beginnt das Jahr 1984 mit seinem jährlichen öffentlichen Fenstersprung, um weiterhin Sozialhilfe zu beziehen. Sein Leben ist ein Balanceakt zwischen absurden Behördenauflagen, Drogen, und der Sorge um seine Tochter Prairie. Die Welt um ihn herum ist geprägt von Paranoia, Medienhysterie und dem schleichenden Einfluss der Reaganschen Politik. Zoyd ist ein Überbleibsel der Sechziger, der sich in einer veränderten, feindseligen Gesellschaft behaupten muss. Sein Sprung ist nicht nur ein Akt des Überlebens, sondern auch ein Symbol für den Versuch, in einer Welt, die ihn längst überholt hat, sichtbar zu bleiben. Die Komik und Tragik seines Alltags spiegeln die Zerrissenheit einer ganzen Generation wider.

Familienbande und Fernsehrituale

Prairie und Zoyd: Alltag, Medien, Generationen

Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Zoyd und seiner Tochter Prairie, die sich in banalen, aber liebevollen Ritualen manifestiert – gemeinsames Fernsehen, Streitereien über Essen und Geld, und die ständige Suche nach Normalität. Prairie ist ein Kind der Achtziger, geprägt von Popkultur und Unsicherheit, während Zoyd in Erinnerungen an die Hippiezeit schwelgt. Die Familie ist fragmentiert: Frenesi, Prairies Mutter, ist verschwunden, und ihre Abwesenheit ist ein ständiger Schmerz. Die Medien – insbesondere das Fernsehen – sind allgegenwärtig und formen die Wahrnehmung der Realität. Inmitten von Konsum, Nostalgie und Entfremdung versuchen Vater und Tochter, ihre Verbindung zu bewahren und sich gegen die Zumutungen der Gegenwart zu behaupten.

Hectors Rückkehr und Bedrohung

Hector bringt Gefahr und Vergangenheit zurück

Hector Zuñiga, ein DEA-Agent mit Hang zu Fernsehserien und absurden Methoden, taucht wieder in Zoyds Leben auf. Er ist mehr als ein Gegenspieler: ein Spiegelbild der staatlichen Überwachung, der Paranoia und der undurchsichtigen Machtstrukturen. Hector will Zoyd als Informanten gewinnen und droht, die fragile Existenz von Zoyd und Prairie zu zerstören. Gleichzeitig ist Hector selbst ein Getriebener, gefangen zwischen Loyalität, Wahnsinn und dem Wunsch, Teil einer größeren Geschichte zu sein. Seine Rückkehr reißt alte Wunden auf und zwingt Zoyd, sich mit seiner Vergangenheit und den Konsequenzen seiner Lebensentscheidungen auseinanderzusetzen.

Vergangenheit in Gordita Beach

Rückblenden: Liebe, Musik, Verrat

Die Erzählung springt zurück in die späten Sechziger und frühen Siebziger, nach Gordita Beach, wo Zoyd, Frenesi und ihre Freunde in einer Kommune lebten. Es ist eine Zeit der Musik, der politischen Träume und der Drogen – aber auch der Überwachung, des Misstrauens und der ersten Risse im utopischen Selbstbild. Frenesi, eine talentierte Filmemacherin, gerät in den Sog politischer Radikalisierung und staatlicher Repression. Die Beziehungen sind intensiv, aber brüchig; Liebe und Verrat liegen nah beieinander. Die Vergangenheit ist nicht abgeschlossen, sondern wirkt als Trauma und Sehnsucht in die Gegenwart hinein.

Frenesi: Liebe, Flucht, Verrat

Frenesis Weg: Idealismus, Schuld, Untertauchen

Frenesi Gates, Prairies Mutter, ist eine schillernde Figur: idealistisch, leidenschaftlich, aber auch getrieben von Angst und Schuld. Sie wird zur Informantin, verrät Freunde und Liebhaber, und verschwindet schließlich im Zeugenschutzprogramm. Ihre Geschichte ist eine Chronik der Desillusionierung: von der Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderung zur Anpassung und Flucht. Die Liebe zu Zoyd und die Beziehung zu ihrer Tochter werden von ihrer Vergangenheit überschattet. Frenesi ist eine Getriebene, die nie ankommt – ein Symbol für die verlorenen Träume der Sechziger und die Unmöglichkeit, sich von der eigenen Geschichte zu befreien.

Prairie sucht ihre Mutter

Prairies Reise: Identität, Sehnsucht, Gefahr

Prairie, inzwischen eine junge Frau, begibt sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Ihre Reise ist eine Odyssee durch das post-hippietische Kalifornien, durch Subkulturen, Thanatoiden-Dörfer und die Schatten der Vergangenheit. Sie trifft auf ehemalige Weggefährten ihrer Eltern, auf Karmaregulierer, Thanatoide und politische Geister. Die Suche nach Frenesi ist auch eine Suche nach sich selbst, nach Zugehörigkeit und Wahrheit. Prairie muss erkennen, dass die Antworten auf ihre Fragen nicht einfach sind und dass die Vergangenheit ihrer Familie voller Ambivalenzen, Schuld und unerfüllter Sehnsüchte steckt.

Thanatoide und karmische Schulden

Geister der Vergangenheit: Schuld und Sühne

In Vineland und Umgebung leben die Thanatoiden – Menschen, die wie tot sind, aber noch nicht loslassen können. Sie sind Opfer ungelöster Konflikte, Rachsucht und karmischer Schulden. Takeshi Fumimota und DL Chastain, ein exzentrisches Ermittlerduo, bieten „karmische Schadensregulierung" an und helfen den Thanatoiden, ihre Geschichten zu erzählen und Frieden zu finden. Die Thanatoiden sind Spiegel der amerikanischen Gesellschaft: gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, unfähig, wirklich zu leben oder zu sterben. Ihre Geschichten verweben sich mit denen der Hauptfiguren und machen deutlich, wie sehr die Vergangenheit das Jetzt bestimmt.

Die Schatten der Sechziger

Revolution, Überwachung, Verrat

Die politischen Kämpfe der Sechziger werden in Rückblenden lebendig: Studentenproteste, Guerilla-Filmkollektive, staatliche Repression. Die Hoffnung auf eine bessere Welt wird von Überwachung, Spitzeln und Verrat zerstört. Figuren wie Brock Vond, der Bundesanwalt, und Hector stehen für die dunkle Seite der Macht, für Manipulation und Kontrolle. Die Revolution scheitert nicht nur an äußeren Feinden, sondern auch an inneren Widersprüchen, Eitelkeiten und Verrat. Die Sechziger sind nicht vorbei – ihre Schatten reichen bis in die Gegenwart und prägen das Leben der Nachgeborenen.

Brock Vond: Macht und Obsession

Vond als Symbol für Kontrolle und Besessenheit

Brock Vond ist der große Antagonist: ein Bundesanwalt, der mit militärischer Präzision und psychologischer Raffinesse gegen die Überreste der Gegenkultur vorgeht. Seine Obsession gilt Frenesi, die er als Trophäe und Projektionsfläche seiner Machtfantasien betrachtet. Vond steht für die kalte, technokratische Seite des Staates, für die Fähigkeit, Menschen zu brechen und zu instrumentalisieren. Seine Beziehung zu Frenesi ist von Gewalt, Kontrolle und unerfüllter Sehnsucht geprägt. Am Ende scheitert er an seiner eigenen Hybris und wird selbst zum Gespenst der Vergangenheit.

Die Jagd nach Vineland

Flucht, Verfolgung, Zusammenkunft

Die Handlung spitzt sich zu: Zoyd, Prairie, Frenesi und viele andere werden von Vond und seinen Truppen gejagt. Vineland wird zum letzten Zufluchtsort, zum mythischen Ort der Hoffnung und des Widerstands. Die Figuren fliehen, verstecken sich, verbünden sich mit alten Freunden und neuen Allianzen. Die Vergangenheit holt alle ein, und die Grenzen zwischen Jägern und Gejagten, Schuldigen und Opfern verschwimmen. Inmitten von Paranoia, Gewalt und absurden Situationen suchen die Figuren nach einem Ausweg – nach einem neuen Anfang.

Rückkehr der Geister

Vergangenheit wird Gegenwart: Versöhnung und Verlust

Die Geister der Vergangenheit – Thanatoide, alte Freunde, verlorene Lieben – kehren zurück. Es kommt zu Konfrontationen, Geständnissen und Versöhnungen. Prairie trifft endlich auf ihre Mutter, doch die Begegnung ist ambivalent: Liebe, Entfremdung, Schuld und Hoffnung mischen sich. Die Thanatoiden finden teilweise Frieden, andere bleiben gefangen. Die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen, aber es gibt Momente der Klarheit, der Nähe und des Verständnisses. Die Figuren erkennen, dass sie Teil eines größeren Kreislaufs sind – von Schuld, Sühne und Vergebung.

Showdown im Norden

Letzter Kampf: Macht, Widerstand, Auflösung

Im Norden Kaliforniens, in Vineland, kulminiert die Handlung: MAGMA-Truppen, Brock Vond, die Thanatoiden, Zoyd, Prairie, Frenesi und viele andere treffen aufeinander. Es ist ein chaotischer, fast surrealer Showdown, in dem sich persönliche und politische Konflikte entladen. Die Macht des Staates wird sichtbar, aber auch ihre Grenzen. Die Figuren kämpfen um ihr Überleben, um ihre Würde und um die Möglichkeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Am Ende bleibt vieles offen, aber es gibt auch neue Verbindungen, Hoffnung und die Ahnung, dass Veränderung möglich ist.

Versöhnung und neue Kreise

Neuanfang: Familie, Erinnerung, Zukunft

Nach dem Sturm versuchen die Überlebenden, ihr Leben neu zu ordnen. Zoyd und Prairie finden einen neuen Platz in Vineland, Frenesi sucht nach Versöhnung mit sich und ihrer Tochter, und die Thanatoiden ziehen weiter. Die Vergangenheit bleibt präsent, aber sie verliert ihre zerstörerische Macht. Es entstehen neue Familien, neue Allianzen, neue Geschichten. Die Figuren lernen, mit ihren Wunden zu leben und sich gegenseitig zu stützen. Die Zukunft ist ungewiss, aber nicht mehr von Angst und Schuld bestimmt.

Die Zukunft im Nebel

Offenes Ende: Hoffnung, Kontinuität, Wandel

Vineland bleibt ein Ort zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Traum und Wirklichkeit. Die Geschichte endet nicht mit einer endgültigen Auflösung, sondern mit der Andeutung, dass das Leben weitergeht – in neuen Kreisen, mit neuen Herausforderungen und Möglichkeiten. Die Figuren blicken in den Nebel, in dem sich Vergangenheit und Zukunft vermischen. Die Hoffnung bleibt, dass aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt werden kann und dass es immer einen Weg gibt, sich zu verändern, zu vergeben und neu anzufangen.

Characters

Zoyd Wheeler

Überlebenskünstler, liebenswerter Außenseiter, Vater

Zoyd ist das Herz von Vineland: ein gescheiterter Hippie, der sich mit absurden Behördenauflagen, Drogen und der Sorge um seine Tochter Prairie durchschlägt. Er ist ein Überbleibsel der Sechziger, geprägt von Idealismus, aber auch von Resignation und Selbstironie. Seine Beziehung zu Prairie ist von Liebe, Unsicherheit und gegenseitigem Respekt geprägt. Zoyd ist ein Träumer, der sich weigert, die Hoffnung aufzugeben, und trotz aller Rückschläge immer wieder aufsteht. Psychologisch ist er ein Kind der Gegenkultur, das nie ganz erwachsen wurde, aber gerade dadurch eine tiefe Menschlichkeit und Wärme ausstrahlt. Seine Entwicklung ist geprägt von der Suche nach Zugehörigkeit, Versöhnung mit der Vergangenheit und dem Versuch, seiner Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Prairie Wheeler

Suchende Tochter, Identitätssucher, Generationenbrücke

Prairie ist die zentrale Figur der nächsten Generation: neugierig, klug, aber auch verloren zwischen den Welten ihrer Eltern. Ihre Suche nach der verschwundenen Mutter ist zugleich eine Suche nach sich selbst, nach Wahrheit und Zugehörigkeit. Sie ist geprägt von Popkultur, Unsicherheit und dem Wunsch, die Brüche ihrer Familie zu verstehen und zu heilen. Psychologisch ist sie ein Spiegel der post-hippietischen Generation: geprägt von Sehnsucht, aber auch von Skepsis und Eigenständigkeit. Ihre Entwicklung führt sie durch Gefahr, Enttäuschung und Erkenntnis – am Ende steht die Versöhnung mit der eigenen Geschichte und die Hoffnung auf einen Neuanfang.

Frenesi Gates

Getriebene Mutter, Idealistin, Verräterin

Frenesi ist eine schillernde, widersprüchliche Figur: idealistisch, leidenschaftlich, aber auch von Angst, Schuld und Flucht getrieben. Sie ist Filmemacherin, politische Aktivistin, Informantin und Mutter – und in all diesen Rollen nie ganz zu Hause. Ihre Beziehungen sind intensiv, aber von Verrat und Entfremdung geprägt. Psychologisch ist sie ein Symbol für die Desillusionierung der Sechziger: von der Hoffnung auf Veränderung zur Anpassung und Schuld. Ihre Entwicklung ist ein ständiges Ringen mit der eigenen Vergangenheit, der Sehnsucht nach Liebe und der Unfähigkeit, sich selbst zu vergeben.

Hector Zuñiga

Agent, Paranoiker, Spiegel der Macht

Hector ist ein DEA-Agent, der zwischen Loyalität, Wahnsinn und dem Wunsch nach Bedeutung schwankt. Er ist ein Symbol für die staatliche Überwachung, die Paranoia und die Absurdität der Macht. Seine Beziehung zu Zoyd ist von Gegnerschaft, aber auch von gegenseitigem Respekt und Abhängigkeit geprägt. Psychologisch ist Hector ein Getriebener, der sich selbst nicht mehr versteht und in der Welt der Fernsehbilder und Verschwörungen gefangen ist. Seine Entwicklung ist eine Abwärtsspirale, die ihn immer weiter von der Realität entfernt.

Brock Vond

Antagonist, Kontrollfreak, Obsession

Brock Vond ist der große Gegenspieler: ein Bundesanwalt, der mit militärischer Präzision und psychologischer Raffinesse gegen die Überreste der Gegenkultur vorgeht. Seine Obsession gilt Frenesi, die er als Trophäe und Projektionsfläche seiner Machtfantasien betrachtet. Vond steht für die kalte, technokratische Seite des Staates, für die Fähigkeit, Menschen zu brechen und zu instrumentalisieren. Psychologisch ist er ein Narzisst, getrieben von Kontrollwahn und unerfüllter Sehnsucht. Seine Entwicklung führt ihn in die Isolation und zum Scheitern.

DL Chastain

Kämpferin, Außenseiterin, Loyalität

DL ist eine Meisterin der Kampfkunst, eine Überlebende und eine treue Freundin. Sie ist geprägt von Disziplin, Loyalität und der Fähigkeit, sich in jeder Situation zu behaupten. Ihre Beziehung zu Frenesi ist von Liebe, Enttäuschung und Vergebung geprägt. Psychologisch ist sie eine Suchende, die zwischen Rache, Schuld und dem Wunsch nach Zugehörigkeit schwankt. Ihre Entwicklung ist ein Weg zur Selbstakzeptanz und zur Überwindung der eigenen Dämonen.

Takeshi Fumimota

Exzentriker, Karmaregulierer, Grenzgänger

Takeshi ist ein japanischer Ermittler und „karmischer Schadensregulierer", der mit DL ein skurriles Duo bildet. Er ist geprägt von Humor, Paranoia und einer tiefen Sehnsucht nach Sinn. Seine Beziehung zu DL ist von gegenseitiger Abhängigkeit, Respekt und unterschwelliger Liebe geprägt. Psychologisch ist Takeshi ein Grenzgänger zwischen Leben und Tod, zwischen Ost und West, zwischen Ernst und Ironie. Seine Entwicklung ist ein Spiel mit Identitäten und Möglichkeiten.

Sasha Gates

Großmutter, politische Kämpferin, moralisches Gewissen

Sasha ist die Mutter von Frenesi und die Großmutter von Prairie – eine Frau mit starker politischer Überzeugung, die in den Kämpfen der Fünfziger und Sechziger geprägt wurde. Sie ist das moralische Gewissen der Familie, aber auch eine Quelle von Konflikten und Schuldgefühlen. Ihre Beziehung zu Frenesi ist von Liebe, Enttäuschung und unerfüllter Sehnsucht geprägt. Psychologisch ist sie eine Überlebende, die versucht, ihre Ideale zu bewahren und an die nächste Generation weiterzugeben.

Weed Atman

Opfer, Thanatoid, Symbol für Schuld

Weed ist ein Mathematikprofessor, politischer Aktivist und später Thanatoid – ein Geist, der nicht loslassen kann. Er ist Opfer von Verrat und staatlicher Repression, aber auch von den eigenen Illusionen. Seine Beziehung zu Frenesi und Prairie ist von unerfüllter Liebe, Schuld und Sehnsucht geprägt. Psychologisch ist er ein Symbol für die Unfähigkeit, die Vergangenheit abzuschließen und Frieden zu finden. Seine Entwicklung ist ein endloser Kreislauf aus Erinnerung, Rachsucht und der Suche nach Erlösung.

Van Meter

Freund, Musiker, Überlebender

Van Meter ist Zoyds treuer Freund, Bassist und Mitstreiter in vielen Abenteuern. Er ist ein Überlebender der Gegenkultur, geprägt von Musik, Drogen und der Suche nach Transzendenz. Seine Beziehung zu Zoyd ist von Loyalität, Humor und gegenseitiger Unterstützung geprägt. Psychologisch ist er ein Pragmatiker, der gelernt hat, mit den Widersprüchen des Lebens zu leben und sich immer wieder neu zu erfinden.

Plot Devices

Fragmentierte Erzählstruktur und Rückblenden

Erzählung als Mosaik aus Zeiten und Perspektiven

Pynchon nutzt eine nicht-lineare, fragmentierte Erzählweise, die zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen verschiedenen Figuren und Schauplätzen springt. Rückblenden, Erinnerungen und Perspektivwechsel erzeugen ein Mosaik, das die Komplexität von Geschichte, Identität und Schuld widerspiegelt. Die Erzählstruktur ist selbst ein Spiegel der zersplitterten amerikanischen Gesellschaft: Es gibt keine eindeutige Wahrheit, sondern viele, oft widersprüchliche Geschichten. Diese Technik ermöglicht es, die Verflechtungen von persönlichem und politischem Schicksal, von individueller und kollektiver Erinnerung sichtbar zu machen.

Popkultur, Fernsehen und Parodie

Medien als Spiegel und Verzerrung der Realität

Fernsehen, Popmusik und Konsumkultur durchziehen den Roman als allgegenwärtige Referenz. Sie sind nicht nur Hintergrund, sondern formen die Wahrnehmung der Figuren und die Struktur der Erzählung. Pynchon parodiert Fernsehserien, Werbespots und Popmythen, um die Absurdität und Oberflächlichkeit der Gegenwart zu entlarven. Gleichzeitig sind die Medien ein Mittel der Kontrolle, der Ablenkung und der Manipulation – aber auch ein Raum für subversive Gegenkultur und Nostalgie.

Karmische Schuld, Thanatoide und Geister

Vergangenheit als unerlöste Schuld und ewige Wiederkehr

Das Motiv der Thanatoiden – Menschen, die wie tot sind, aber nicht loslassen können – steht für die Unfähigkeit, mit der Vergangenheit abzuschließen. Karmische Schuld, Rachsucht und unerfüllte Sehnsüchte treiben die Figuren an und verhindern Erlösung. Die Geister der Vergangenheit kehren immer wieder zurück, in Träumen, Erinnerungen und als reale Bedrohung. Die „karmische Schadensregulierung" ist eine ironische Parodie auf amerikanische Dienstleistungsmentalität, aber auch ein ernsthafter Versuch, mit Schuld und Trauma umzugehen.

Paranoia, Überwachung und Macht

Staatliche Kontrolle als allgegenwärtige Bedrohung

Der Roman ist durchzogen von Paranoia, Überwachung und der Angst vor staatlicher Repression. Figuren wie Hector und Brock Vond stehen für die dunkle Seite der Macht: Kontrolle, Manipulation, Gewalt. Die Grenze zwischen Freund und Feind, zwischen Opfer und Täter ist fließend. Die Figuren sind gefangen in einem Netz aus Verrat, Misstrauen und Angst – ein Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Atmosphäre der Achtziger.

Ironie, Satire und absurde Komik

Humor als Überlebensstrategie und Kritik

Pynchon nutzt Ironie, Satire und absurde Komik, um die Tragik seiner Figuren und die Absurdität der Welt zu zeigen. Die grotesken Situationen, die überzeichneten Charaktere und die parodistischen Elemente sind nicht nur Unterhaltung, sondern auch scharfe Kritik an Gesellschaft, Politik und Kultur. Humor ist eine Überlebensstrategie, aber auch ein Mittel, um die Widersprüche und das Scheitern der Utopien sichtbar zu machen.

Analysis

Vineland ist ein Roman über das Scheitern und die ungebrochene Sehnsucht nach Erlösung. Pynchon zeichnet ein Panorama der amerikanischen Gesellschaft zwischen den Trümmern der Sechziger und der Kälte der Achtziger: Die Hoffnungen auf Veränderung sind gescheitert, die Gegenkultur ist von Paranoia, Verrat und Anpassung zersetzt. Doch inmitten von Überwachung, Schuld und Resignation bleibt die Suche nach Liebe, Zugehörigkeit und Wahrheit bestehen. Die Figuren sind Getriebene, Gejagte, aber auch Überlebende, die sich immer wieder neu erfinden. Pynchon zeigt, wie Vergangenheit und Gegenwart, persönliche und politische Geschichte untrennbar verwoben sind – und wie schwer es ist, sich von den Geistern der Vergangenheit zu befreien. Der Roman ist eine bittere, aber auch liebevolle Satire auf Amerika, eine Meditation über Schuld, Vergebung und die Möglichkeit eines Neuanfangs. Die Lektion: Es gibt keine endgültige Erlösung, aber immer die Hoffnung auf einen neuen Kreis, auf Versöhnung und Veränderung – auch wenn sie im Nebel bleibt.

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Rezensionen

3.76 von 5
Durchschnitt von 15.6K Bewertungen von Goodreads und Amazon.

Vineland is often considered "Pynchon-lite" but remains a beloved novel. Set in 1984 California, it explores the decline of 1960s counterculture ideals and the rise of Reaganism. The story follows multiple characters, blending humor, paranoia, and social commentary. While some critics find it less ambitious than Pynchon's earlier works, many readers appreciate its accessibility, character development, and poignant reflections on generational shifts. The novel's unique blend of pop culture references, political critique, and family dynamics continues to resonate with fans.

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4.32
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Über den Autor

Thomas Ruggles Pynchon Jr. is a renowned American novelist known for his complex, dense works that span various genres and themes. Born on Long Island, he served in the U.S. Navy and graduated from Cornell University. Pynchon gained fame with novels like V., The Crying of Lot 49, and Gravity's Rainbow, for which he won the National Book Award. His later works include Mason & Dixon and Inherent Vice. Notably reclusive, Pynchon avoids media attention, adding to his mystique. His most recent novel, Bleeding Edge, was published in 2013, continuing his legacy of intricate, thought-provoking literature.

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